Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen in Heroldstatt
Feierliche Eröffnung der städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen in Heroldstatt
Am 04. Mai 2024 fand in der Hülbenstraße Ennabeuren der Tag der Städtebauförderung statt.
Zu diesem Anlass gab Herr Bürgermeister Michael Weber die erfreuliche Nachricht bekannt, dass das Land Baden – Württemberg, als wichtiger Fördergeber, weitere 200.000 € bewilligt hat für die städtebauliche Erneuerung in Heroldstatt.
Im weiteren Verlauf wurde gemeinsam das Bauschild für die anstehenden Projekte in der Ulmer Straße und der Hülbenstraße in einem symbolischen Akt enthüllt.
„Um Heroldstatt für die Zukunft auf sichere Füße zu stellen braucht es eine Gesamtplanung. Eine Gemeindeentwicklungsplanung!“ – Bürgermeister Michael Weber
Anschließend präsentierte Dipl.-Ing. Clemens Künster (Künster Architektur und Stadtplanung) die Pläne für den Umbau des historischen Backhauses und die Neugestaltung des umliegenden Quartiers.
„Heroldstatt steht für den Einklang von Tradition und Fortschritt.“ – Clemens Künster (Künster Architektur und Stadtplanung)
Investitions- und Fördervolumen der Sanierungsmaßnahmen in Heroldstatt
Herr Weikert erläuterte die Förderung dieser Maßnahmen durch das Landessanierungsprogramm. Bei einem Investitionsvolumen von knapp 4,2 Millionen Euro erhält Heroldstatt für das Sanierungsgebiet "Ortsmitte Ennabeuren und Ortsmitte Sontheim" Mittel aus verschiedenen Fördertöpfen des Landes von 2,2 Millionen Euro. Davon entfallen allein auf das Backhaus 589.000 € aus dem Förderprogramm Soziale Integration im Quartier. Insgesamt enstpricht dies einer Förderquote von 53 % und einer Nettoinvestition von 2 Millionen Euro.
Diese Finanzierungskonstruktion kombiniert öffentliche Fördermittel mit Eigenmitteln, um eine umfassende Aufwertung der Ortszentren von Sontheim und Ennabeuren nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten und auch Pflichtaufgaben wie den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur abzudecken. Insgesamt bleibt die wirtschaftliche Stabilität gewährleistet und der Qualitätsstandard aufrechterhalten, um den Pflichtaufgaben und den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden.
„Unsere Maßnahmen bei der Sanierung der Ortsmitte Ennabeuren orientieren sich stets an den Bedürfnissen der Menschen, die dort leben, wohnen und arbeiten.“ – Matthias Weikert (Projektleiter LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH)
Im Rahmen eines Rundgangs wurden die geplanten Projekte von Dipl.-Ing. Frank Ludwig (Pirker + Pfeiffer Ingenieure) im Detail vorgestellt.
Stopp 1: Backhaus
Das Backhaus soll als kultureller und sozialer Treffpunkt gestärkt werden. Mit dem neuen Konzept soll die Kultur des Backhauses weiter aufleben und die Nachfrage nach gastronomischen Einrichtungen durch eine Erweiterung mit einem Café gedeckt werden. Die Planung des gastronomischen Teils des Backhauses ist so ausgerichtet, dass eine breite Spannweite an gastronomischen Konzepten berücksichtigt ist.
Einen weiteren Beitrag zur Schaffung eines Ortes der sozialen Integration sollen kulturelle Veranstaltungen leisten, die im Backhaus bewirtschaftet stattfinden können. Zudem berücksichtigt das Konzept eine sozialverträgliche Anmietung als Eventlocation, um einer breiten Schicht der Bevölkerung Familienfeiern zu ermöglichen. Darüber hinaus soll ein Mittagstisch angeboten werden. Für den jährlichen Dorfhock werden die Betriebsräume zur Verfügung gestellt, um den Betrieb des Dorfhocks weiterhin zu gewährleisten.
Aufgrund des Stellenwerts der Erneuerung und Erweiterung des Backhauses als Quartiersanker und Raum der sozialen Integration wird das Vorhaben durch Fördermittel in Höhe von 589.000 Euro aus dem Investitionspakt Baden-Württemberg Soziale Integration im Quartier unterstützt.
Weitere Zuschüsse zum energieeffizienten Sanieren, reduzieren den Eigenanteil nochmals. Gleichwohl muss ein Drittel der Baukosten ohnehin für den Erhalt des Gebäudes aufgewendet werden.
Stopp 2: Neugestaltung Hülbenstraße
Die Neugestaltung der Grünanlage in der Ortsmitte zielt darauf ab, die Lebensqualität zu steigern und Ennabeuren attraktiv für Einheimische und Besucher zu machen. Die Grünanlage wird vergrößert indem vorhandene Wegflächen zurückgebaut werden. So wird eine nachhaltige Platzgestaltung gewährleistet und der historische Charakter der Ortsmitte Ennabeuren verstärkt. Dem sozialen Miteinander und der Dorfgemeinschaft wird somit ein angemessener Raum geboten.
Das historische Backhaus in der Ortsmitte soll zu einem attraktiven Treffpunkt für die Bürger umgestaltet werden. Durch den Rückbau der westlichen Straße entlang der Grünfläche und den Einsatz von Natursteinpflaster wird die Sicherheit erhöht und Raum für soziale Aktivitäten geschaffen. Der östliche Bereich des Backhauses soll künftig gastronomisch genutzt werden, während zusätzliche Parkplätze und Grünflächen entstehen. Die Fahrbahn östlich des Backhauses wird zurückgebaut, um den Freiraum für die geplante Gastronomie zu erweitern. Durch die Reduzierung der Verkehrsflächen stehen seitlich mehr Flächen für öffentliche Stellplätze und zusätzliche Baumstandorte zur Verfügung, was der angestrebten Freizeitnutzung des Ortskerns durch die Bürger zugutekommt. Insgesamt wird die Hülbenstraße so zu einem attraktiven Treffpunkt für die Gemeinde umgestaltet.
Stopp 3: Verkehrsberuhigung und barrierefreie Bushaltestellen Ulmer Straße
Die Ulmer Straße, eine der zentralen Verkehrsadern, soll aufgewertet werden. Der Aufenthaltscharakter wird durch die Verbreiterung der Gehwege und gestalterische Maßnahmen erreicht und zugleich den verkehrsrechtlichen Anforderungen angepasst. Diese Maßnahmen sind wesentlicher Bestandteil der Förderbedingungen des LGVFG mit einer Förderung i.H.v. 50 % der Baukosten.
Stopp 4: Taubergweg
Die Sanierung des Taubergwegs umfasst die Verlegung einer neuen Wasserleitung sowie eines neuen Kanals. Darüber hinaus wird an der Feldstetter Straße ein Fußgängerüberweg errichtet, sodass die Querung für Fußgänger, insbesondere für Kinder auf dem Weg zur Grundschule, gewährleistet ist. Ergänzend dazu erfolgt die barrierefreie Gestaltung des Platzes mit einem Weg, einer Sitzmöglichkeit sowie Beerensträuchern. Im Zuge des Straßenausbaus ist auch die Erneuerung der Straßenbeleuchtung sowie die Verlegung von Stromkabeln durch die Albwerk GmbH, Breitbandkabeln durch die OEW Breitband GmbH und Gasleitungen durch die Netze-Gesellschaft Südwest mbH vorgesehen.
Herr Baumann, Geschäftsführer der Firma Reif GmbH, gab Einblicke in die Besonderheiten der kuckuck.cam. Hierbei handelt es sich um eine Zeitraffer- und Live-Webcam die es ermöglicht den Baufortschritt in der Hülbenstaße live zu verfolgen.
„Wir freuen uns auf die Neugestaltung der Ennabeurer Ortsmitte und können hier mit der Kuckuck.cam zur Greifbarkeit und Erlebbarkeit des Projektes beitragen!“ - Andreas Baumann (Geschäftsführer Reif GmbH)
Der traditionelle Dorfhock soll in einem optimierten Umfeld fortgeführt werden, mit neuer Infrastruktur für Veranstaltungen und einer Anbindung an das Backhaus. Im Rahmen des Umbaus soll die Elektroversorgung sowie der Untergrund erneuert und in den Planungen berücksichtigt werden. Die Planungen sind mit dem Stromversorger aufgrund des Bedarfs des Dorfhocks abgestimmt. So kann auch der traditionelle Dorfhock zukunftsfähig mit der notwendigen Infrastruktur versorgt werden.Gefördert wird die Neugestaltung der Hülbenstraße mit 60 %.
Vereinsvorsitzender Herr Heilig über den geplanten Dorfhock:
„Im Namen des Schwäbischen Albvereins möchte ich mich recht herzlich bei der Gemeinde bedanken. Es ist keine Selbstverständlichkeit so umfassen von Anfang an in die Planungen integriert zu werden.“ - Martin Heilig (Albverein Trachtenkapelle Ennabeuren e.V.)
Vorstellung der Broschüre Gemeindeentwicklung
Dr. Jutta Breitschwerd (Institut für kommunikatives Handeln) und Herr Patrick Docimo präsentierten zum Abschluss die Broschüre Gemeindeentwicklung Heroldstatt (PDF-Datei). In den vergangen fünf Jahren wurden im Gemeinderat im Rahmen des gesamtgemeindlichen Entwicklungskonzepts eine Vielzahl von Projekten auf den Weg gebracht, die wesentlich zur Attraktivität, Vitalität und Zukunftsfähigkeit von Heroldstatt beitragen.
„Beim Gestalten werden Synergien genutzt und Entwicklungsmaßnahmen mit notwendigen technischen Sanierungen der Infrastruktur kombiniert. So wird bei jeder Maßnahme die Pflicht mit der Kür vereint – Raum zum Gestalten geschaffen.“ - Bürgermeister Michael Weber
Mit dieser Broschüre soll ein detaillierter Überblick über den Status aller geplanten Entwicklungsmaßnahmen geboten werden. Dabei kann die Broschüre als Nachschlagewerk betrachtet werden. Beim Spazieren durch den Ort werden die Projekte in den nächsten Jahren erlebbar sein. Zuhause angekommen können die Baumaßnahmen in der Broschüre nachgelesen werden und die enthaltenen Pläne mit der Bauausführung verglichen werden.
Frau Allmendinger bot einen köstlichen Einblick in die Gaumenfreuden, die die Besucher des finNY Café / Bar erwarten können. Bei einer gemütlichen Bewirtung konnten die Anwesenden die Vielfalt der lokalen Spezialitäten entdecken und in entspannter Atmosphäre den Tag der Städtebauförderung ausklingen lassen.
"Wir freuen uns darauf, unseren Gästen ein einzigartiges Erlebnis zu bieten und ihnen die Schönheit und den Charme unserer Gemeinde näherzubringen"
Frau Allmendinger (Inhaberin finNY Café / Bar)